Wenn es einen Weg gibt, etwas besser zu machen, finde ihn, Thomas Alva Edison, Auslegung von Carmen Spitt

Finde den besseren Weg!

Autorin:

Beitrag wurde veröffentlicht am:

und zuletzt bearbeitet am:

Ich weiß noch ganz genau, wie das damals war, als ich erstmals von einem gewissen Thomas Alva Edison und seiner lebenslangen Suche nach dem „besseren Weg“ hörte. Es war an einem Sonntag Nachmittag Anfang der 1980er Jahre, an einem ziemlich kalten und ungemütlichem Herbsttag, genauer gesagt.

Vor uns stand eine Kanne Tee und eine brennende Kerze auf dem Tisch. Oma hatte ihre Zigaretten griffbereit liegen, ich meine obligatorische Packung Taschentücher. Dazu hatten wir uns ausgestattet mit Keksen, Chips, Salzstangen, Weingummi und Schokolade. Die Heizung lief und wir waren gemütlich in Wolldecken gekuschelt. Endlich kam mal wieder ein Film mit Spencer Tracy im Fernsehen. Noch in schwarz-weiß gedreht war der Streifen. Er hieß der „Der große Edison“ und handelte vom gleichnamigen Erfinder. Auf den Streifen hatten wir uns schon ewig gefreut. Nun war Wohnzimmer-Kinozeit.

So war das damals, in den 1970er und Anfang der 1980er Jahre – es gab fünf Fernsehprogramme (ARD, ZDF, NDR, DDR 1 und DDR 2) und ab Mitternacht gab es nur noch das Testbild zu bewundern. Fernsehzeit war bewusste Genusszeit und ein guter Film war etwas Besonderes. Nach dem Anschauen ging es daher auch darum, sich über ihn auszutauschen. Was war aufgefallen? Welche Gedanken und Gefühle hatte der Film ausgelöst und warum? Mit welcher Absicht war er gedreht worden? Was sollte uns der Film sagen?

Aber ich schweife ab. Zurück zu Thomas Alva Edison.

Spencer Tracy war auch in dieser Rolle wieder grandios. Es war, als wären wir mit dabei, als Edison um seine Vision und seine Zukunft kämpfte. Und ich habe durch diesen Film einiges dazugelernt bei den Themen Marktentwicklung und Marketing.

Was ich an Edison und seinem besseren Weg bewundere

Wenn es einen Weg gibt, etwas besser zu machen, finde ihn, Thomas Alva Edison, Auslegung von Carmen Spitt

Wenn es einen Weg gibt,
etwas besser zu machen: Finde ihn!

Thomas Alva Edison

Edison hatte einen ausgeprägten Wissensdurst und ist den Dingen auf den Grund gegangen. Er hat sich nicht damit begnügt etwas bedienen zu können. Ihm war wichtig zu verstehen, wie die Dinge funktionierten, warum sie es taten und ob es nicht noch einen besseren Weg geben könnte, einen noch effizienteren. Er hat sich davon nicht abhalten lassen, es herauszufinden, egal wie groß die Widerstände und Hindernisse waren. Diese hat er überwunden, auch wenn es noch so lange dauerte, er blieb hartnäckig am Ball und gab nie auf. Edison wuchs daran.

Das hat sein Wesen ausgemacht.

Und darin habe ich mich wiedererkannt.
Etwas aus Bequemlichkeit aufzugeben, war auch für mich schon als Kind keine Option.

Als Schwerhöriger war Edison maßgeblich beteiligt an der Entwicklung von Tonaufnahme- und Tonabspielgeräten, ebenso an der Entwicklung erster Geräte, die Filmvorführungen ermöglichten. Viele Menschen finden das kurios. Sie sehen nur die Gegensätze und sind der Auffassung, dass das eine das andere ausschließen würde. Ich sehe das ganz anders.

Für mich existieren Gegensätze oft nebeneinander. Nur weil zwei Dinge sich diametral gegenüberstehen, heißt das eben auch für mich nicht, dass sie sich gegenseitig ausschließen. Es ist großartig, dass der – fast taube – Thomas Alva Edison so tickte wie ich. Andernfalls würde es die heutige Musik- und Filmindustrie vermutlich nicht geben.

Licht war für ihn ein wichtiger Schlüssel.

Er erkannte, dass der Markt für seine Erfindungen (zum Beispiel den Phonographen) viel größer werden konnte, sobald sich Elektrizität als massentauglich erweisen würde.

Immer wieder gab es verheerende Brandkatastrophen, weil die Menschen offenes Feuer nutzen mussten, wenn sie nach Tagesende noch etwas tun wollten. Ob für die nie endende Hausarbeit oder für die Arbeit in den Fabriken – eine sichere Lichtquelle war das, was die Massen wollten und brauchten.

Elektrizität war allerdings etwas so eigenartiges für die damalige Zeit, dass viele dachten, das sei nur etwas für die Reichen und für die Verschrobenen. Eine Spielerei für diejenigen, die jeden neumodischen Firlefanz euphorisch beklatschten, aber eben nichts für den normalen Alltag.

Edison war klar, dass er die Menschen (Geldgeber ebenso wie spätere Käufer*innen) nicht nur überzeugen, sondern mit seinem Fieber der Begeisterung anstecken musste, um die Elektrizität in allen Gesellschaftsschichten zu etwas Begehrtem zu machen. Er nahm sich vorhandene Glühbirnen vor und baute darauf auf. Er ließ sich seine Versionen patentieren. Als er dann mit seiner Glühlampen-Version soweit war, dass eine Serienherstellung möglich war, handelte er wieder taktisch klug.

Marketing war der nächste Schlüssel für seinen besseren Weg

Edison setzte nämlich grundsätzlich auf Influencer und Multiplikatoren.
Ja, ja, Du hast richtig gelesen. Die gab es tatsächlich schon vor dem 20. und 21. Jahrhundert!

Seinen Phonographen hatte er damals bereits medienwirksam dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, R. B. Hayes, vorgeführt und war spätestens dadurch innerhalb und außerhalb der USA ein bekannter Mann geworden. Seine Glühbirnen installierte er nun in großer Zahl auf einem nigelnagelneuem Dampfer, der SS Columbia.

Jedes Mitglied der feinen Gesellschaft, das etwas auf sich hielt, wollte als Passagier bei diesem Prunkstück der modernen Technik mitfahren. Oder wenigstens bei der Abfahrt am Kai stehen und gesehen werden. Und so kam es, wie es kommen musste: Die Hautevolle Amerikas sprach über die Lichteffekte von Edison. Das war modern. Es war der letzte Schrei. Wer das nicht hatte, war nicht Up-to-date. Damit hatte Edison die Reichen und Schönen als Kunden gewonnen. Und natürlich all jene, die gerne so wie diese sein wollten.

Dies war ein wichtiger Schritt. Die Elektrizität und auch Edisons Glühbirnen waren dadurch gesellschaftsfähig und akzeptiert. Immer mehr Menschen wollten teilhaben.

Nun hieß es branchenübergreifend zu handeln

Was fehlte, das war die Infrastruktur, die den Strom in die Wohnungen und Fabriken brachte.

Damals war der Grundgedanke, dass das Herstellergerät des Stroms und die Verbrauchergeräte des Stroms in direktem physischem Kontakt stehen sollten. Jeder der Strom nutzen wollte, brauchte also ein eigenes kleines Kraftwerk in Form von Dampfmaschinen und eine entsprechende Verkabelung.

Auch darum kümmerte sich Edison. Er entwickelt verschiedene Dampfmaschinen-Dynamos, Messgeräte, Sicherungen und optimierte sie fortlaufend.

Einer der ersten Generatoren für elektrisches Licht in Europa verdanken wir übrigens auch Thomas Alva Edison. Du kannst Dir die Jumbo-Dynamomaschine aus dem Jahre 1879 im Deutschen Museum in München anschauen.

Hätte Thomas Alva Edison nicht Zeit seines Lebens nach einem besseren Weg gesucht, Dinge zu handhaben, gäbe es Heute wohl keine Musikindustrie und keine Filmindustrie. Es gäbe keine Diktiergeräte, keine Massenverwendung von Glühbirnen und elektrischen Küchengeräten. Kurz und gut – unser Leben wäre sehr viel mühsamer und weniger unterhaltsam.

Ich habe noch eine Bitte: Dir gefällt dieser Beitrag?

Dann teile ihn gerne mit jemandem von dem Du denkst,
dass er ihr*ihm auch gefallen könnte.
Vielen Dank im Voraus! Ich freue mich darüber!

– Carmen Splitt aka #CSKreuzspinnerin


von

Profilbild von Carmen Splitt

Kommentare

Schreibe einen Kommentar