Nach Matt Mullenweg Aussage die Website-Pläne geändert

Mein erstes WordCamp mit Matt Mullenweg war super!

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Ich habe nur Spanisch verstanden. Na ja fast. Das Interview das beim WordCamp mit Matt Mullenweg geführt wurde, war hauptsächlich in Englisch. Doch ansonsten habe ich nur spanisch verstanden. Rein sprachlich meine ich. 😉 Kein Wunder. Hatte ich mir für meine allererste Teilnahme an einem WordCamp doch ein ganz besonderes Ereignis ausgesucht. In einer ungewöhnlichen Zeit. Während der ersten Welle der durch Covid-19 ausgelösten Corona-Pandemie im Jahre 2020. In Spanien, das sehr hart vom Coronavirus getroffen wurde und dessen geplanter Veranstaltungsablauf für das WordCamp dadurch natürlich ebenfalls ziemlich durcheinander gewirbelt wurde. Es gab also zwei Besonderheiten: Das WordCamp wurde in der Landessprache auf Spanisch gehalten. Statt in Präsenzform fand das WordCamp España 2020 außerdem online statt.

WCES 2020 WordCamp Bericht von Carmen Splitt
Ich war bei der spanischen WordCamp-Premiere mit dabei!

Und letzteres gehört zu den Dingen, für die ich dem vermaledeiten Coronavirus dankbar bin. Denn ohne Covid-19 hätte das WordCamp España Online 2020 eben nicht online stattgefunden. Und ich wäre eben nicht dabei gewesen.

Denn ganz offen und ehrlich: Ich hätte es nicht gebacken bekommen nach Spanien zu reisen und dort vor Ort dabei zu sein. Wahrscheinlich wäre ich nicht einmal auf die Idee gekommen, darüber auch nur nachzudenken.

Aber so. Online. Das ging. So war ich dabei. Drei Tage lang, vom 06. Mai bis einschließlich zum 08. Mai 2020 war ich dabei. Ich war mir vorweg nicht sicher, ob ich alles soweit verstehen würde. Mein letztes Gespräch auf Spanisch war nämlich schon eine Weile her. Aber hey, was hatte ich schon zu verlieren?
Und was soll ich sagen: Mir die Zeit dafür zu nehmen war definitiv die richtige Entscheidung!

Hach, ich habe es sogar genossen! Auch weil das WordCamp immer erst am späteren Nachmittag begann. Also habe ich erst normal vor mich hin gearbeitet. Um 15 Uhr klingelte dann mein üblicher „Zeit für eine Pause mit frischem Tee“-Handyalarm. Bloß dass ich dann ausnahmsweise keine Pause machte, sondern quasi Feierabend. Denn eins war mir vorher klar: „Carmen, dabei kannst Du nicht nebenbei weiterarbeiten. Um alles mitzubekommen, wirst Du Dich voll auf die Sprecher*innen konzentrieren müssen!“

Ansonsten lasse ich Fachbeiträge ja schon mal nebenbei laufen, während ich zum Beispiel Grafiken erstelle, Sicherungen durchführe, meine Ablage erledige oder auch mal wenn ich mich um die Wäscheladung aus dem Trockner kümmere. Aber bei dem WordCamp war mir im Vorfeld schon klar, dass das nicht funktionieren würde.
Bei Spanisch und Französisch muss ich mich einfach mehr konzentrieren, als bei Deutsch oder Englisch. Besonders wenn es um Fachjargon geht. Also nix mit „weiterarbeiten und nebenbei zuhören“.

Stattdessen machte ich es mir mit frisch gebrühtem Tee, einer Schnitte Brot, etwas zum Knabbern und mit meinem Notizblock bewaffnet so richtig gemütlich. Ich habe die Website des WordCamps angewählt, mich noch einmal versichert, dass der Saal A auf YouTube den Livestream mit den für mich passenden Beiträgen bot und mich entsprechend eingeloggt, damit ich im Chat auf YouTube bei Bedarf meinen Senf dazugeben konnte.

Dann ab in die Waagerechte, schön einkuscheln und es konnte losgehen.

Zuerst einmal wurden die Teilnehmer*innen begrüßt, das Procedere erklärt, die Sponsoren und Kooperationspartner vorgestellt und auf das WordCamp und die Speaker*innen eingestimmt. Dann wurde zum ersten Beitrag übergeleitet. Die Beiträge waren unterschiedlich aufgebaut. Einige wenige (sehr kurze und vorab aufgenommene) Erklärvideos waren auch dabei. Bei den meisten Beiträgen handelte es sich allerdings um Live-Vorträge mit praktischen Beispielen. Zum Abschluss gab es dabei dann einen Schnitt, eine*r der Organisator*innen kam dann mit hinzu und moderierte die via Chat bis dahin eingetrudelten Fragen.

Die Themenvielfalt war beachtlich und es war auch hinsichtlich des vorausgesetzten Wissensstandes ein bunter Mix. Bei einigen ging es um das kleine 1 x 1 des Marketing oder um den Aufbau einer eigenen Community. Bei anderen ging es um Sicherheitsaspekte. Andere setzten Schwerpunkte im Bereich Shop und ganz allgemein der Anbindung von internationalen Zahlungsanbietern. In einigen Vorträgen ging es um Tipps und Tricks bei der Programmierung (muss bei WordPress zwar niemand können, aber wer kann, darf sich eben austoben). Dann gab es noch Beiträge zu Themen, die auch interessant waren, wenn Du nichts mit WordPress am Hut hast: die Content-Erstellung oder auch das fesseln der Zuhörer*innen bei Webinaren durch die richtige stimmliche Nutzung des Raums, seien hier mal exemplarisch genannt. Und natürlich war auch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen ein großes Thema. Es gab einige beeindruckende Praxisbeispiele dazu, wie mit der mehrfachen Belastung im Homeoffice umgegangen werden kann oder auch dazu, wie Obst- und Gemüsehändler in Rekordzeit auf Online-Shopping und Lieferservices umgestellt haben.

Eine Besonderheit möchte ich diesem Zusammenhang besonders hervorheben:

Als Sprecher*innen waren neben Spanier*innen (und in Spanien lebende Bürger*innen anderer europäischer Staaten) vor allem auch mehrere Beitragende aus Südamerika mit dabei. Und dadurch wurde auch der Aspekt von Gemeinsamkeiten und kontinentalen Unterschieden besprochen, zum Beispiel hinsichtlich jeweils bekannter Zahlungsanbieter. Für mich war das mit verschiedenen sehr persönlichen Erkenntnissen verbunden. Erstens, dass Spanisch eine schnell gesprochene Sprache bleibt, unabhängig vom Land in dem sie gesprochen wird. Zweitens, dass ich als Nicht-Spanierin keine Unterschiede in der Akzentuierung feststellen konnte. Drittens – und das hat mir mal wieder gezeigt, wie tief Vorurteile auch in mir verankert sind – dass die IT-Welt in Südamerika genauso vielfältig und gut entwickelt ist, wie in Europa. (Beschämenderweise war ich davon einen Moment lang überrascht. Die Bildsprache tut ihre Wirkung und ich wünsche mir daher sehr, dass in der Berichterstattung über Südamerika ab und an auch mal die positiven Paradebeispiele für Erfolgsstorys gezeigt werden, zum Beispiel über die Arbeit erfolgreicher IT-Selbständiger [w/ d/ m] zu sehen ist. )

Alles in allem wirklich sehr gut durchdacht. Thematisch war für jeden WordPress-Kenntnisstand etwas dabei.
Anfänger*innen, Fortgeschrittene, Profis – jede*r konnte etwas finden, das den eigenen Horizont erweitert.

– Carmen Splitt zum WCES 2020 –

Das waren in diesen drei Tagen meine persönlichen Lieblingsbeiträge:

Am Mittwoch

  • Am Mittwoch war der Beitrag der Multi-Bloggerin Clara Ávila zum Thema Newsletter mein Favorit. Das war mal wieder ein guter Überblick zu einem Thema, das schwer in den Griff zu bekommen ist. Denn es ist in etwa so komplex, wie das Thema Blog/ Website selbst. Hier ging es nun hauptsächlich um die Marketing-Aspekte des eigenen Newsletters. Eine wirklich inspirierende Zusammenfassung, welche die Wichtigkeit der Unabhängigkeit von Dritten gut unterstrich! (Hier geht es zur Aufzeichnung des Beitrags.)

Am Donnerstag

  • Einen wirklich guten Überblick zum Thema Zahlungsanbieter vom WooCommerce-Profi Jose Conti gab es am Donnerstag. Er hat in seinem Vortrag einen umfangreichen Rundumschlag hinbekommen, inklusive persönlicher Erfahrungen und begründeter Empfehlungen. Sogar Kryptowährungen und die Zahlungseinbindungen von Affiliates kamen zur Sprache. Ein verdammt guten Vortrag, den zu sehen ich das Glück hatte. (Hier geht es zur Aufzeichnung des Beitrags.) Wer schon einmal Zahlungsanbieter in die Website eingebunden hat weiß, dass es da erhebliche regionale Unterschiede gibt. Aber es eben auch Global Player gibt, die unbedingt berücksichtigt werden sollten, ob Du nun Deine Website für Kund*innen aus Deutschland betreibst oder für Kundschaft aus Spanien, Nicaragua, Ecuador oder Kenia.
  • Ebenfalls am Donnerstag, zum Abschluss des Tages, gab es den Termin, auf den ich am meisten gespannt war, das Interview mit Matt Mullenweg! Du kannst es Dir direkt hier rechts ansehen. Es ist in Englisch, mit teilweiser Übersetzung ins Spanische.
Ein WordCamp mit Matt Mullenweg ist natürlich noch einmal so interessant

Bei meiner Anmeldung hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm, dass er dabei sein würde. Umso mehr freute ich mich, als ich ihn im Programmablauf entdeckte. Ein WordCamp mit Matt Mullenweg ist schon etwas Besonderes. Wann hat man schließlich schon die Gelegenheit, direkt aus erster Hand zu erfahren, was für Veränderungen es so zukünftig bei einem der wichtigsten Arbeitsmittel der heutigen Zeit geben wird? Dementsprechend gespannt war ich auf diesen Beitrag.

Interview/ Panel mit Matt Mullenweg beim #WCES 2020
Nach Matt Mullenweg Aussage die Website-Pläne geändert
Nach dieser Aussage von Matt Mullenweg habe ich sofort meine Website-Pläne geändert

Und was soll ich sagen – Volltreffer!
In der Timeline des Videos geht es ab 4:42:30 um die Meta-Schritte der WordPress-Entwicklung!

Meine Frage danach, ob wir darauf hoffen dürfen, dass die Funktion des Mitgliederbereichs bald als Gutenberg-Block zur Verfügung steht, wurde ihm im Panel leider nicht vorgelegt.

Aber dafür hat er quasi nebenbei die Ausbaupläne für meine Websites über den Haufen geworfen. Und mit einer seiner Informationen hat mir Matt Mullenweg eine Menge Arbeit für den Papierkorb erspart. 😀

In meiner Planung steht nämlich ab 2025ff der Punkt Mehrsprachigkeit auf der Agenda und ich hatte daher begonnen, mich nach passenden technischen Lösungen umzuschauen. Die Recherchearbeiten lasse ich jetzt natürlich ruhen.

Ich warte erst einmal bis Ende 2022/ Anfang 2023 ab und schau mir an, was dann so im Angebot ist. Wobei ich persönlich eine Core-Lösung einer Plugin-Lösung vorziehen würde. Mal schauen, wie da entschieden wird.

So oder so auf jeden Fall eine spannende Entwicklung!

Am Freitag

  • Am Freitag hat mir der Beitrag des Netz-Entwicklers Nahuai Badiola besonders sehr gut gefallen. Es ging um das Thema Nachhaltigkeit und in welchen Bereichen wir als Website-Inhaber*innen etwas für die Umwelt tun können. Von den den zu berücksichtigen Kriterien bei der Wahl des Hosting-Anbieters bis hin zur möglichst ressourcenschonenden Gestaltung der Website wurden alle relevanten Aspekte angesprochen.
    (Anmerkung: Ich sehe mich da schon relativ gut aufgestellt. Bei der Frage der Verwendung von Fotos und Videos nehme ich allerdings eine andere Position als Nahuai Badiola ein. Im Gegensatz zu ihm will ich mich da nicht beschränken. Für diesen Bereich setze ich daher auf Ausgleichsmaßnahmen.)

Du kannst Dir hier noch die kompletten Aufzeichnungen der YouTube-Livestreams aus dem Saal A in Gänze ansehen, inklusive der Chatverläufe:

WordCamp España Online 2020 – Mittwoch, Saal A
WordCamp España Online 2020 – Donnerstag, Saal A
WordCamp España Online 2020 – Freitag, Saal A

Mein persönliches Fazit

Es war toll so viele verschiedene Themen kompakt auffrischen zu können. Es war außerdem sehr schön, meine Spanischkenntnisse mal wieder abzurufen. Ich habe einfach „nur“ konsumiert, statt selbst „zu liefern“ und das war eine willkommen Abwechslung. Daher werde ich sicher bei anderen Online-WordCamps wieder dabei sein. Und wer weiß. Vielleicht schaffe ich es später dann auch tatsächlich mal zu einem Präsenz-WordCamp.

Dieses WordCamp mit Matt Mullenweg war definitiv nicht mein letztes. Es war für mich hochinteressant und eine angenehme „Freizeit-Entspannung“. Und ich verdanke sie den äußeren Umständen, die mit der Corona-Pandemie zusammenhängen.

Mehr Beiträge aus meiner Corona-Artikel-Reihe:

Ich habe noch eine Bitte:
Wenn Dir der Beitrag gefällt, dann teile ihn auch gerne mit jemandem von dem Du denkst, dass er ihr/ ihm auch gefallen könnte.
Ich freue mich darüber!


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